Labore, Unterkünfte und Daten – die neue Klimaforschungsstation im Mittelmeerraum
Auf Antikythera entsteht mit PANGEA ein großes Forschungszentrum mit Unterkünften für technisches Personal und Forschende aus dem In- und Ausland. Es wird mit zahlreichen Instrumenten zur Erfassung atmosphärischer Daten ausgestattet, über Labore und sogar einen Vortragsraum verfügen und Platz für die Ausrüstung von Gastforschenden bieten. Seinen gesamten Energiebedarf will das Observatorium aus erneuerbaren Energien, hauptsächlich Solarenergie, decken.
Die Europäische Investitionsbank unterzeichnete im Juli 2020 ein Darlehen von 57,5 Millionen Euro an den griechischen Staat zur Finanzierung der Forschungsstation PANGEA und eines neuen ozeanografischen Forschungsschiffes des Griechischen Zentrums für Meeresforschung. Diese Projekte dürften in fünf bis sechs Jahren abgeschlossen sein.
Dr. Nikos Mihalopoulos, Leiter des Instituts für Umweltwissenschaften am Nationalen Observatorium Athen, ist überzeugt, dass das neue Forschungszentrum nicht nur langfristig, sondern auch schon jetzt von großem Nutzen ist.
„Diese hochmodernen Instrumente liefern sicherere Erkenntnisse und ermöglichen genauere Prognosen“, sagt Mihalopoulos und betont, dass diese Informationen entscheidend seien, um sich auf Veränderungen einzustellen und die schlimmsten Folgen mit geeigneten Maßnahmen zu verhindern.
Zugleich sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits sichtbar. „Die neue Forschungsstation wird mit Radaren zur Beobachtung der Wolkenbildung ausgestattet. Ein großes Problem im Zusammenhang mit der Klimakrise sind die extremen Wetterereignisse“, sagt Mihalopoulos. „Wir gehen davon aus, dass die Medicanes, die mediterrane Version eines extremen Tropensturms, zunehmen werden. Uns fehlen noch immer die Instrumente, um ihre Entstehung in Echtzeit zu verfolgen.“
Förderung der strategischen Forschung für Europa
Die Forschungsstation PANGEA wird griechische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Land halten und die Region zu einem wichtigen Zentrum für Forschende aus ganz Europa machen, so Mihalopoulos. „Ein großer Schwerpunkt wird dabei auf Weiterbildung liegen. Das hochmoderne Instrumentarium wird für Forschende aus Griechenland und anderen europäischen Ländern zugänglich sein.“
Geld für Forschungsprojekte ist in Griechenland knapp, vor allem seit der Finanzkrise, erklärt Costas Kargakos, der als Kreditreferent der Europäischen Investitionsbank maßgeblich an der Finanzierung für PANGEA mitgewirkt hat. „Mit dem Kredit helfen wir Griechenland bei Investitionen in strategische Forschungsinfrastruktur. Die Projekte dienen dem Klimaschutz und der Klimaanpassung – und das hat auch für die EIB und die Europäische Union hohe Priorität.“