Das Unternehmen aus Kopenhagen produzierte seine Burger-Patties zunächst von Hand in einer Industrieküche. Es belieferte zwei Edelrestaurants in Dänemark und die beliebte Burgerkette Gasoline Grill mit seinem Fleischersatz. Küchenchefs und Gäste waren gleichermaßen begeistert.
Jetzt sollen rund 40 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung sowie in den Bau und Betrieb einer neuen Produktionsanlage investiert werden. Damit können 3 500 Tonnen an pflanzlichem Fleischersatz hergestellt werden – etwa hundert Mal so viel wie heute. Die Europäische Investitionsbank hat im September einen Venture-Debt-Kredit über 20 Millionen Euro mit Matr Foods unterzeichnet, der von InvestEU abgesichert wird.
Im vergangenen Jahrzehnt hat bei Fleischersatz eine beträchtliche Weiterentwicklung stattgefunden. Die erste Generation bestand vor allem aus Tofu oder Tempeh: Produkte auf Sojabasis, die nicht besonders gut zu europäischen Ernährungsgewohnheiten passen. „Die meisten von uns konnten damit im Alltag kaum etwas kochen“, sagt Stephan Mitrakas, Cleantech Investment Officer bei der Europäischen Investitionsbank. Spaghetti Bolognese mit Tofu-Stückchen, das reißt nicht mit.
Die Produkte der zweiten Generation kamen schon näher an Fleisch heran und waren auch recht erfolgreich. Impossible Foods, der Hersteller des pflanzenbasierten Impossible Burger, plante einen Börsengang, für den das Unternehmen mit rund zehn Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Inzwischen ist die Bewertung allerdings etwas gesunken.
Ersatzprodukte enthielten oft viele Zusatzstoffe und „ordentlich Fett“, meist durch Zugabe von Pflanzenölen, sagt Carmine Marzano, Senior Engineer in der Abteilung Bioökonomie bei der Europäischen Investitionsbank. Die Zutatenliste der Produkte ist recht lang und reich an Zusatzstoffen. Alles wird vermischt und dann in die Form eines Burger-Patty gepresst. „Stellen Sie sich eine Nudelmaschine vor“, erklärt Marzano. „Patties werden ähnlich hergestellt, aber die Zutaten sind mit veganen Proteinextrakten vermischt.“