Die BettaF!sh-Gründer Jacob von Manteuffel und Deniz Ficicioglu, ein Ressourcenmanager und eine Kochbuchautorin, haben sich überlegt, wie wir uns auf einem überlasteten Planeten in Zukunft ernähren – und wie sich die Leute wohl für Meeresalgen begeistern lassen. Was sie damit ersetzen wollten, war schnell klar: Thunfisch, einen der beliebtesten Speisefische weltweit.
Das Wie war schwieriger: Monatelang tüftelte BettaF!shs Produktentwicklungsteam an neuen Verfahren. Das schlammfarbene, glibberige Ausgangsprodukt konnte ja nicht so bleiben. Und schmecken sollte es auch noch, trotz Dosenverpackung. Das ist eine besondere Herausforderung, denn Proteine verändern sich unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen, beides Voraussetzung für eine längere Haltbarkeit.
Herausgekommen ist TU-NAH, ein Produkt aus nordeuropäischen Bio-Meeresalgen mit Ackerbohnen als Proteinbasis. Ohne Soja, Hefe, Konservierungsstoffe und Zucker. Gawol hat‘s probiert und war von Geschmack und Textur so begeistert, dass sie daraufhin bei BettaF!sh anheuerte. „Die Lebensmittelindustrie kennt sich mit Meeresalgen noch nicht besonders gut aus. Aber das Produktentwicklungsteam hat es geschafft, Lebensmittel auf Algenbasis zu konzipieren, die lecker aussehen und schmecken“, sagt sie.
TU-NAH ist flockig und zarter als Thunfisch – mit einem angenehmen Umami-Geschmack des Meeres. Ungewürzt in der Dose oder als Aufstrich in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Verkauft wird TU-NAH über den eigenen Onlineshop und über Einzelhändler wie Müller. Außerdem gibt‘s das Produkt in bestimmten Restaurants (zum Beispiel in der Pizza- und Pasta-Kette Osteria) und in veganen Fertigsandwiches in Supermärkten und Verkaufsautomaten. Vorerst konzentriert sich BettaF!sh auf den europäischen Markt; später will das Unternehmen das Netz weiter auswerfen.