Jeden Tag größere Probleme
Als die humanitären Probleme nach der russischen Invasion jeden Tag größer wurden, war die Hilfsbereitschaft aus dem Ausland groß. Das brachte Selenska auf die Idee, eine Stiftung zu gründen.
„Es gab viele Hilfsangebote für die Ukraine“, erinnert sie sich. „Meine Aufgabe, die Aufgabe der Stiftung, ist es im Grunde, die Hilfe zu bündeln. Und ich hoffe, ich schaffe das.“
Die Stiftung hilft auf vielerlei Weise:
- Sie setzt Kliniken instand und beschafft Medikamente und medizinische Ausrüstung
- Sie schafft neue Büroflächen, damit die Menschen weiterarbeiten können
- Sie sorgt dafür, dass die Kinder zur Schule gehen können, indem öffentliche Gebäude wiederaufgebaut und Luftschutzkeller errichtet werden
- Sie bietet Zuschüsse für Ausbildung und wissenschaftliche Forschung
- Sie fördert ein Programm für die psychische Gesundheit von Menschen, die unter den Schrecken des Krieges leiden, darunter auch Versehrte
Arbeit hält die Menschen zusammen
In diesem Winter ging es vor allem darum, die Strom- und Gasversorgung am Laufen zu halten, erklärt Selenska.
„Das von Laternen beleuchtete Kiew am Abend ist ein wirklich bewegender Anblick. Das bedeutet, dass wir standhalten.“
Überall sind die Menschen im Arbeitsmodus, so Selenska weiter: in den Schützengräben, in Büros oder auf den Straßen, und die Kinder gehen zur Schule. „Die Arbeit hält uns zusammen und gibt uns die Kraft, jeden Morgen aufzustehen.“
Hilfe aus dem Ausland wird immer noch dringend gebraucht, sagt Selenska. Diese Hilfe, ob finanzielle oder militärische Unterstützung oder die täglichen Solidaritätsbekundungen von Politikerinnen und Politikern aus der ganzen Welt, ermutigt die Menschen, weiterzukämpfen.
„Unsere Wirtschaft kann solche massiven Verluste, wie wir sie heute erleben, nicht tragen“, stellt Selenska fest. „Wir müssen noch lange durchhalten, und wir müssen uns darauf einstellen, dass wir weiter Hilfe brauchen.“
Teile der Welt vergessen offenbar allmählich, dass der Krieg hier immer noch wütet. Dies sei der Eindruck einiger Menschen in der Ukraine, berichtet Selenska.
„Wenn man die Ukraine jetzt vergisst, vergisst man auch die eigene Zukunft“, mahnt sie. „Natürlich warten wir alle auf den Sieg. Wir sind sicher, dass er kommt. Bis dahin gibt es für uns alle noch viel zu tun.“