ELENA besteht seit 2009. Inzwischen hat diese Initiative rund 100 Millionen Euro für Energieprojekte bereitgestellt. Dadurch konnten Städte und andere öffentliche und private Einrichtungen in ganz Europa fast vier Milliarden Euro in die Energiesanierung investieren.
„Wir waren schlichtweg überfordert.“
Laut einer Erhebung zum Energieverbrauch an etwa 300 Standorten in Ljubljana könnte die Stadt durch Sanierungsmaßnahmen ihren Energieverbrauch um rund 40 Prozent senken und jährlich Heizkosten von etwa 3,5 Millionen Euro einsparen.
Zur Vorbereitung der Sanierungsarbeiten stellte die Stadt mehr Personal ein und zog Berater hinzu. Der ELENA-Zuschuss deckte die diesbezüglichen Kosten sowie die Ausgaben für die Vorbereitung der Verträge und die Einholung von Angeboten. Dank dieser Gelder konnte auch untersucht werden, welche Einsparungen mit verschiedenen Erneuerbare-Energien-Technologien zu erzielen wären. Durch die bislang größte Energiesanierung in Slowenien entstanden mehr als 400 Arbeitsplätze.
„Die Stadt hat zu viel Energie verschwendet, und unsere Probleme hätten sich nicht so schnell lösen lassen“, so Loose. „Mit einem Projekt dieser Größenordnung waren wir schlichtweg überfordert.“
Inzwischen wurden 49 Gebäude saniert. Kindergärten, Grundschulen, öffentliche Bibliotheken, Gesundheitszentren und Sporthallen erhielten eine bessere Wärmedämmung und neue Heizungen. Kulturdenkmäler wie das Tanztheater Plesni oder die Burg wurden mit Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie mit neuen Stromleitungen ausgestattet. Die neu installierten Heizungen verbrauchen weniger Energie, und die städtischen Gebäude werden nun mit Ökostrom versorgt.
Gut für die Menschen und gut für die Umwelt
„Für die Menschen, die in den Gebäuden arbeiten, machen sich die Modernisierungen schon bemerkbar“, sagt Loose. „Sie sind gut für die Umwelt und sorgen für angenehmere Arbeitsbedingungen.“
Die slowenische Regierung hat Leitlinien herausgegeben, die es anderen Städten erleichtern sollen, ähnliche Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Die Zuschüsse aus ELENA werden letztlich auch danach vergeben, wie gut sich ein bestimmtes Projekt anderswo wiederholen lässt. Sloweniens Energieeffizienzprogramm könnte als Modell für andere europäische Städte dienen.
Vielleicht ist die Sanierung einer mittelalterlichen Burg letztlich gar nicht das größte Problem. Reinhard Six von der EIB meint das auch: „Manchmal besteht die größte Hürde darin, überhaupt erst einmal anzufangen.“