Nachhaltigkeit ist gut fürs Geschäft
Die neue Kläranlage reinigt erfolgreich 60 Prozent des Wassers, das bei Amendis eine zweite Behandlungsstufe durchläuft, bevor damit städtische Grünflächen bewässert werden. Dank des verbesserten Klärverfahrens konnte Amendis den Kubikmeterpreis für Wasser von elf Dirham (1 Euro) auf acht Dirham (0,70 Euro) senken, und Tintcolor spart viel Geld.
Das 2010 von zwei Spaniern gegründete Unternehmen erhöhte seine Produktionskapazität von acht auf zwölf Tonnen pro Tag und stellte 25 weitere Mitarbeitende ein, um die gestiegene Nachfrage zu bewältigen.
„Jetzt sind wir bei der Wasserreinigung auf dem neusten Stand der Technik“, sagt José Manuel Caballero, seit 2020 CFO von Hallotex. „Unser Ziel ist zu 100 Prozent sauberes Wasser. Darauf arbeiten wir hin.“
Hallotex wird bei Tintcolor weitere Kläranlagen installieren, um die restlichen 40 Prozent Schadstoffpartikel aus dem Abwasser zu entfernen, sodass es im Färbeprozess wiederverwendet werden kann. Damit lassen sich täglich 500 Kubikmeter Wasser einsparen. Das entspricht in der Woche dem Fassungsvermögen eines olympischen Schwimmbeckens.
Um Tintcolors Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, will Hallotex zudem weitere 5,5 Millionen Euro in eine neue Biomasseanlage und Solarmodule investieren.
Auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft
Eine bessere Abfallbehandlung ist gut für die Umwelt. Und gut fürs Geschäft. Heutzutage achten potenzielle Kunden verstärkt auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG).
„Mit der neuen Kläranlage können wir mehr Kunden gewinnen“, betont Xevi Mans, Direktor von Tintcolor. „Sie prüfen unsere ESG-Kriterien, wollen aber auch, dass wir mit diesem neuen Verfahren vorankommen.“
Bis 2020 belieferte Hallotex hauptsächlich das spanische Unternehmen Inditex. Dann erweiterte es seinen Kundenstamm um H&M, Patagonia und Mango.
Hallotex-Chef Jordi Bonareu unterstreicht, dass Nachhaltigkeit für Industrieunternehmen immer wichtiger wird. „Corona hat in Sachen Lieferketten und Abhängigkeit von China alles verändert“, sagt er. „Wir wollen den Anforderungen unserer diversifizierten Kundenbasis gerecht werden und gleichzeitig die Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit unseres Produktionsprozesses gewährleisten.“