Von 2013 bis 2023 hat die Europäische Investitionsbank mit über 30 Milliarden Euro Investitionen von mehr als 74 Milliarden Euro in den EU-weiten Netzausbau gefördert. Aber bis die Netze vom Bremsklotz zum Motor der Energiewende werden, bleibt noch viel zu tun.
In ihrer Mitteilung zum „EU-Aktionsplan für Netze“ vom November 2023 schreibt die Europäische Kommission, dass die Genehmigungsverfahren für neue Hochspannungsleitungen derzeit vier bis zehn Jahre dauern. Das muss deutlich schneller gehen, wenn die Energiewende auf Kurs bleiben soll.
Insgesamt schätzt die Kommission den Investitionsbedarf in das Stromnetz bis 2030 auf 584 Milliarden Euro. Der Großteil davon entfällt auf lokale Verteilnetze, die digitalisiert, in Echtzeit überwachbar, fernsteuerbar und cybersicher werden sollen.
Um die Lage zu entschärfen, hat die Kommission einen 14-Punkte-Plan vorgelegt. Er soll die langfristige Netzplanung verbessern, die Genehmigungsverfahren beschleunigen und den Zugang zu Finanzierungen für Netzprojekte sowohl auf der Übertragungs- als auch auf der Verteilebene erleichtern.
Eine bessere Verknüpfung der nationalen Netze könnte auch die Effizienz steigern und nach Berechnungen des Think Tanks Bruegel den Brennstoffverbrauch um bis zu 21 Prozent verringern.
Außerdem muss der Rechtsrahmen dringend angepasst werden.
Im März 2023 schlug die Europäische Kommission eine umfassende Reform des EU-Strommarkts vor, um Preisschwankungen zu mindern und günstigere Bedingungen für Investitionen in CO2-arme Energien und Energiespeicherlösungen zu schaffen.