Viele Haushalte in Afrika sind ganz ohne Strom, mehr als eine halbe Milliarde Menschen sind auf schmutzige, teure Dieselgeneratoren angewiesen. Nirgendwo auf der Welt ist der Anteil der Haushalte mit Stromanschluss so niedrig wie in den Ländern südlich der Sahara. In manchen ländlichen Gebieten hat kaum jeder zwanzigste Haushalt Strom.
Dirk Roos, bei der EIB für Energiewendeprogramme zuständig und Mitglied des REPP-Investitionsausschusses, sieht großes Potenzial in Afrika, aber auch große Herausforderungen: „Es ist der einzige Erdteil, auf dem die Zahl der Menschen steigt, die ohne Strom und in extremer Armut leben“, sagt er.
„Man konzentriert sich bei der Lösung des Problems zu sehr auf große fossile Kraftwerke, da fließt zu viel Geld rein. Dabei werden vor allem kleine, dezentrale Anlagen benötigt, die Strom aus erneuerbaren Energien liefern.“
„Die kleinen, über die REPP finanzierten Anlagen bringen echte Verbesserungen im Alltag“, findet auch Geoff Sinclair, Managing Director des Projektfinanzierers Camco Clean Energy, der die Plattform betreibt. Seiner Meinung nach könnten die Industrieländer noch viel mehr tun, um die Energieerzeugung und ‑verteilung in Afrika voranzubringen. „Sie haben die Mittel dazu“, sagt er.
„Afrikas Energieproblem geht die ganze Welt an“, meint Sinclair. Nicht nur aus humanitären Gründen, sondern auch aus ökologischen. Er verweist auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, in denen der Zugang zu Energie für alle verankert ist. „Wir werden die UN-Entwicklungsziele und die Pariser Klimaziele nur erreichen können, wenn Afrika in eine Zukunft mit sauberer, nachhaltiger Energie blicken kann.“