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EIB-Investitionsumfrage 2023: Europäische Union
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Die Unternehmensinvestitionen in der Europäischen Union präsentieren sich stabiler als erwartet, trotz schwächelnder Wirtschaft, verschärfter Kreditbedingungen und wachsender Unsicherheit. Die Bedingungen sind zwar schwierig, doch die Unternehmen wissen, dass sie die ausgebliebenen Investitionen der letzten drei Jahre nachholen müssen, gerade in kritischen Bereichen wie Digitalisierung, Klimawandel und grüne Wende. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Investitionsumfrage der EIB.
Zwei Faktoren stützen die Investitionstätigkeit. Die Firmen konnten dank der starken Nachfrage nach der Pandemie Reserven aufbauen, und die staatlichen Maßnahmen haben viele von ihnen gegen die schlimmsten Folgen der Lockdowns und anderer Eingriffe in die Wirtschaft abgeschirmt. Jetzt, da die Reserven schrumpfen, könnten höhere Zinsen und ungünstigere Kreditbedingungen Investitionen ausbremsen.
Die europäischen Unternehmen müssen aber investieren, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen – in Europa und international. Sie stehen zunehmend unter Druck, ihr Geschäft in mehreren Schlüsselbereichen zu transformieren: Digitalisierung, Energieeffizienz und Resilienz gegenüber Handelsstörungen.
Hinzu kommt das Problem des Klimawandels. Die Unternehmen in der EU arbeiten daran, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, und investieren in Klimainitiativen. Aber sie brauchen Unterstützung bei Innovation und Finanzierung. Der Energieschock nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sie schwer getroffen. Sie haben darauf vor allem mit Energiespar- und Effizienzmaßnahmen reagiert und versuchen gleichzeitig, ihre höheren Kosten an die Kunden weiterzugeben.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) erhebt mit ihrer Umfrage zur Investitionstätigkeit seit 2016 jedes Jahr Daten von rund 13 000 Unternehmen in der EU und den USA. In der EIB-Investitionsumfrage: Europäische Union untersucht sie Angaben zu Unternehmenscharakteristika und zur Leistung dieser Unternehmen, zur bisherigen Investitionstätigkeit, zu Finanzierungsquellen und -schwierigkeiten und zu sonstigen für die Unternehmen relevanten Themen wie Klimawandel und Digitalisierung.
In einem von starker Unsicherheit und straffer Geldpolitik geprägten makroökonomischen Umfeld haben sich die Unternehmensinvestitionen trotz aller Widrigkeiten besser entwickelt als erwartet.
Bisher wird die Investitionstätigkeit von der starken Finanzlage der Unternehmen und den staatlichen Hilfsmaßnahmen während der Pandemie gestützt.
Wenn die Unternehmen ihre finanziellen Reserven aufgebraucht haben, müssen sie sich extern nach Finanzierungen umsehen. Dann werden sie die Wirkung der teureren Kredite voll zu spüren bekommen. Zudem trübt sich ihr Ausblick auf das politische und wirtschaftliche Klima ein. Mehr EU-Firmen erwarten in den nächsten 12 Monaten eine Verschlechterung.
Der Siegeszug der Digitalisierung, die hohen Energiekosten und die grüne Wende zwingen die Unternehmen zu Investitionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Neben der Verknappung und Verteuerung der Kredite geben 81 Prozent der Unternehmen an, dass sie kaum angemessen qualifizierte Beschäftigte finden, um ihre Investitionen voranzutreiben. Dennoch machen die Firmen Fortschritte, besonders bei Digitalisierung und Energieeffizienz.
Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Unternehmen in der EU sehen in der Klimawende und der laufenden Umstellung auf grünere Energiequellen ein Risiko für ihr Geschäft. Dagegen begreifen 29 Prozent die grüne Wende als Chance.