- EIB verwaltet 100 Mio. Euro EU-Mittel für energetische Sanierung in Litauen
- Initiative will bis zu 625 Mio. Euro für nachhaltigere Bestandsbauten mobilisieren
- Maßnahmen an bis zu 700 Wohnanlagen und Hochhäusern
Die litauische Regierung und die Europäische Investitionsbank (EIB) starten eine 100-Millionen-Euro-Initiative, um landesweit über 700 Wohnanlagen und Hochhäuser energetisch auf den neuesten Stand zu bringen.
Mit der Vereinbarung sollen bis zu 625 Millionen Euro für rund 700 Bestandsgebäude in verschiedenen Städten mobilisiert werden, auch in der Hauptstadt Vilnius.
Die EIB wird für das litauische Finanzministerium und Umweltministerium 100 Millionen Euro EU-Mittel verwalten. Über die Initiative sollen die Wohnungen Tausender Familien energetisch saniert werden, ganz im Sinne des EU-Ziels, den Wohnungsbestand energieeffizienter zu machen. Dadurch sinken nicht nur die Energierechnungen der Haushalte, sondern auch die Treibhausgasemissionen von Gebäuden.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Für die EIB-Gruppe hat der Zugang zu bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum höchste Priorität – nicht nur in Litauen, sondern überall in Europa. Die Initiative belegt, wie sehr uns in Litauen bessere Lebensstandards und eine höhere Energieeffizienz ein Ansporn sind. Mit diesem wichtigen Projekt fördern wird die Energieunabhängigkeit, wir senken die Emissionen, und wir sorgen für niedrigere Rechnungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher.“
Finanzministerin Gintarė Skaistė: „Wir folgen dem Auftrag der Regierung, nicht nur die Qualität der Finanzdienstleistungen, sondern auch die Lebensqualität der Gesellschaft zu verbessern. Dazu trägt auch die langfristige Zusammenarbeit mit der EIB für die Gebäudesanierung bei. Der Schulterschluss von EIB, Finanzministerium und Umweltministerium wird in den nächsten Jahren für energieeffizientere Wohnungen sorgen, und gleichzeitig sinken der Energieverbrauch und die Energiesteuern.“
Die EIB finanziert als Mittelverwalter die Sanierung Tausender Gebäude in Litauen, um den Energieverbrauch und die Emissionen zu reduzieren. Unter EIB-Mandaten konnten schon mehr als 3 300 Gebäude mit 83 000 Haushalten an moderne Standards angepasst werden. Dafür wurden knapp 1,4 Milliarden Euro investiert.
Die neue Vereinbarung ist eine Blaupause dafür, wie man mit Investitionen und Partnerschaften der Wohnungsknappheit und dem Energieproblem beikommen kann. Indem die Partner Investitionen mobilisieren und EU-Strukturfonds maximieren, zahlen Litauens Prioritäten auf die EU-Ziele für Nachhaltigkeit und Energieunabhängigkeit ein.
Umweltminister Simonas Gentvilas: „Der Fonds unter der neuen Vereinbarung stellt günstige Kredite für die Sanierung von rund 700 Wohnanlagen und Hochhäusern bereit, um den Energieverbrauch zu verbessern. Damit trägt er zur erfolgreichen Umsetzung des europäischen Grünen Deals und der Sanierungswelle in Litauen bei. Die Projekte versprechen mehr Lebensqualität und ein grüneres, nachhaltigeres Land für die Menschen.“
Hintergrund
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. eine Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen sind für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Damit fördert die Bank ein gerechtes Wachstum, um die Lebensstandards anzugleichen.
Wohnungsbau und die EIB-Gruppe
Der Wohnungsbau gehört zu den strategischen Kernprioritäten der EIB-Gruppe; deshalb arbeitet eine neue Taskforce an drei Bereichen: technische Innovationen im Bausektor, energetische Sanierung der Wohngebäude in Europa und mehr bezahlbarer und sozialer Wohnraum
Dies schafft die Grundlage für eine gesamteuropäische Investitionsplattform für bezahlbares und nachhaltiges Wohnen, die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Juli vor dem Europäischen Parlament angekündigt hat
Die EIB-Gruppe unterstützt den Wohnungssektor schon seit 25 Jahren mit Finanzierung und Beratung. Allein in den vergangenen fünf Jahren förderte sie nachhaltige Stadtentwicklung und Modernisierungen mit rund 13,4 Milliarden Euro.