(Saldo der Unternehmen, die eine Verbesserung erwarten, abzüglich der Unternehmen, die eine Verschlechterung erwarten, in %)
Quelle: Investitionsumfrage der EIB 2019
Europa bei Klimainvestitionen noch nicht auf Kurs
Der Investitionsbericht der EIB zeigt, dass die Klimaschutzinvestitionen in der EU trotz erheblicher Fortschritte noch nicht auf Kurs sind. Wenn die europäische Wirtschaft bis 2050 klimaneutral werden soll, muss Europa die gesamten Investitionen in die Energieversorgung und die damit verbundene Infrastruktur von durchschnittlich 2 Prozent auf 3 Prozent des BIP erhöhen.
2018 hat die Europäische Union 158 Milliarden Euro in den Klimaschutz investiert. Mit 1,2 Prozent des BIP ist das etwas weniger als in den Vereinigten Staaten (1,3 Prozent) und nur etwas mehr als ein Drittel der chinesischen Investitionen (3,3 Prozent des BIP).
Während die Vereinigten Staaten am meisten in klimabezogene Forschung und Entwicklung investieren, hat China seine Ausgaben kürzlich vervierfacht und die EU damit überholt. Die geringen Ausgaben für klimabezogene FuE gefährden Europas Wettbewerbsfähigkeit, da die derzeit noch unausgereiften Technologien beim Wandel eine wichtige Rolle spielen werden.
Schleppende Einführung digitaler Technologien
Digitale Technologien werden in Europa nur langsam eingeführt. Dabei vergrößert sich die digitale Kluft zwischen den Unternehmen immer mehr. Digitale Unternehmen investieren tendenziell mehr, sind innovativer, wachsen schneller und verschaffen sich damit einen Vorreitervorteil. Allerdings sind nur 58 Prozent der Unternehmen in Europa digital – gegenüber 69 Prozent in den USA. Besonders groß ist die Lücke im Dienstleistungssektor (40 Prozent ggü. 61 Prozent). 30 Prozent der älteren (mehr als 10 Jahre alten) kleineren und mittleren Unternehmen in Europa sind nach wie vor nicht digital.
Hintergrundinformationen
Jährlicher Investitionsbericht der EIB
Der jährliche Bericht der EIB zur Investitionstätigkeit und Investitionsfinanzierung wird von der Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB erstellt. Er bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie sich die Investitionstätigkeit in der EU entwickelt, wer ihre Impulsgeber sind und wie sie finanziert wird. Wir analysieren darin die wichtigsten Markttrends bei Investitionen in Infrastruktur, Innovation und Klimaschutz – jedes Jahr mit einem besonderen Themenschwerpunkt. In diesem Jahr geht es vor allem um die Unternehmensdynamik und die Transformation. Wir betrachten Start-up- und Scale-up-Unternehmen, die Unternehmensproduktivität, Polarisierungsrisiken und Qualifikationslücken. Der Bericht stützt sich weitgehend auf die Ergebnisse der jährlichen Investitionsumfrage der EIB (EIBIS) und ergänzt die interne Analyse der EIB durch Beiträge führender Fachleute auf diesem Gebiet. Investitionsbericht 2019/2020 der EIB
Abteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB
Die Hauptabteilung Volkswirtschaftliche Analysen der EIB erstellt volkwirtschaftliche Analysen und Studien. Sie unterstützt damit die Bank bei ihrer Arbeit und Positionierung und bei der Festlegung ihrer Strategien und Leitlinien. Das 40-köpfige Team wird geleitet von Debora Revoltella, Direktorin Volkswirtschaftliche Analysen.