- EU stellt 139 Millionen Euro für Sanierung der M1 auf 347 Kilometern bereit
- EIB-Darlehen von 95,5 Millionen Euro und EU-Zuschuss von 43,1 Millionen Euro für Investitionen von insgesamt 191 Millionen Euro
- Maßnahmen sollen Transportkosten senken, Fahrzeiten verringern und den Export fördern
- Modernisierung der M1 verbessert internationale Verbindung nach Sambia und Daressalam über den regionalen Nord-Süd-Verkehrskorridor
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Union haben nach Unterzeichnung des bislang größten EIB-Darlehens für Investitionen in Malawi bestätigt, dass sie sich an der Sanierung der Hauptverkehrsstraße durch den Binnenstaat beteiligen. Die Straßenarbeiten sollen die Transportkosten senken, die Fahrzeiten verringern und den Export fördern. Durch die Anpassung der Straße an moderne Standards wird sich außerdem die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer deutlich erhöhen.
Mit der offiziellen Unterzeichnung in Lilongwe wurden heute europäische Finanzierungshilfen von 139 Millionen Euro (112 Milliarden Malawi-Kwacha) für das Sanierungsprogramm mit einem Volumen von 191 Millionen Euro vereinbart. Anwesend waren Finanzminister Joseph Mwanamvekha, der Minister für Verkehr und öffentliche Arbeiten Ralph Jooma, die EU-Botschafterin Sandra Paesen, der Leiter der malawischen Straßenverkehrsbehörde Emmanuel Matapa, der CEO der Malawi Roads Fund Administration Stuart Malata sowie Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Investitionsbank.
Das EIB-Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren wurde von Minister Joseph Mwanamvekha, Emmanuel Matapa, Stuart Malata und von Diederick Zambon, dem Verantwortlichen der EIB für Finanzierungen des öffentlichen Sektors in Subsahara-Afrika, unterzeichnet.
Joseph Mwanamvekha, Minister für Finanzen, Wirtschaftsplanung und Entwicklung: „Das Straßenprojekt hat für unser Land auf nationaler und regionaler Ebene große wirtschaftliche Bedeutung, da es einen wichtigen internationalen Korridor zwischen Malawi und den Nachbarländern schafft. Über diesen Korridor werden die meisten Exporte und Importe befördert. Leider hat die Straße ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer inzwischen überschritten und wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Folge sind hohe Instandhaltungs- und Betriebskosten für die Nutzer, sodass die Güter aufgrund der hohen Transportkosten nicht wettbewerbsfähig sind. Als Land können wir dabei nicht untätig zusehen. Deswegen kommen das EIB-Darlehen und der EU-Zuschuss genau zum richtigen Zeitpunkt und bringen uns bei der Modernisierung des Verkehrskorridors ein großes Stück weiter.“
Ralph Jooma, Minister für Verkehr und öffentliche Arbeiten: „Bessere Straßenverbindungen sind für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Malawis und der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas, der SADC, äußerst wichtig, und die M1 gehört zum Nord-Süd-Korridor, der Malawi und andere SADC-Länder an den Hafen von Daressalam anbindet. Nach Abschluss der Arbeiten an der M1 haben bäuerliche Betriebe in ländlichen Gebieten einen besseren Zugang zu den lokalen Märkten, und Malawi wird besser an die internationalen Märkte angeschlossen sein. In den vergangenen 40 Jahren hat die Europäische Investitionsbank zur Verbesserung der Wasserversorgung, Landwirtschaft, Flugsicherheit und Energieversorgung in Malawi beigetragen. Dank dieser engen Zusammenarbeit konnten wir heute das bisher größte EIB-Darlehen für Investitionen in unserem Land unterzeichnen.“
Die EU unterstützt den lokalen Verkehrssektor schon seit geraumer Zeit. Ihren Zuschuss vergibt sie zusätzlich zu einem 35-Millionen-Euro-Programm für die Sanierung ländlicher Straßen in zwölf Distrikten Malawis.
Sandra Paesen, Leiterin der EU-Delegation für Malawi: „Die Europäische Union ist ein wichtiger Partner für Malawi. Die Sanierung der M1 wird die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ankurbeln und der Landwirtschaft neue Möglichkeiten eröffnen. Wir freuen uns, neben unseren nationalen, europäischen und internationalen Partnern 43 Millionen Euro für das Projekt über die Investitionsplattform der EU für Afrika bereitstellen zu können.“
Diederick Zambon: „Die Modernisierung der wichtigsten Straße Malawis bringt wirtschaftliche und soziale Vorteile für das Land und die angrenzenden Regionen. Das neue EIB-Darlehen ist das bisher größte in Malawi, seitdem die Bank 1977 ihre Tätigkeit in dem Land aufnahm. Wir freuen uns, mit unseren malawischen Partnern, der Europäischen Union und der Weltbank bei diesem wegweisenden Projekt zusammenzuarbeiten, das die Transportkosten senken, die Fahrzeiten verringern und den Exportverkehr innerhalb Malawis, zu den Häfen und in Nachbarländer erleichtern wird.“
Bessere Straßenverbindungen in Malawi
Das Investitionsprogramm für die M1 sieht die Sanierung der wichtigsten Straßenverbindung nach Tansania vor, auf der ein Fünftel der nationalen Exporte befördert wird. Die M1 ist auch eine wichtige Verbindung zwischen Ostsambia und dem Hafen Daressalam am indischen Ozean.
Insgesamt werden über 346 Kilometer der Straße saniert, darunter Abschnitte zwischen Karonga und dem Grenzfluss Songwe (46 Kilometer), Kacheche und Chiweta (66,5 Kilometer) sowie Mzimba und dem internationalen Flughafen Kamuzu (234 Kilometer). Auf dem Abschnitt zwischen Karonga und dem Songwe werden 22 Prozent der Güter für den Außenhandel an die Grenze zu Tansania befördert.
Sämtliche Streckenschwerpunkte liegen in landwirtschaftlichen Gebieten, sodass die sanierte Straße der einheimischen Bevölkerung direkt zugutekommen wird.
Internationale und nationale Finanzierungsmittel für eine strategische Straße
Die Europäische Investitionsbank wird für die Sanierung der M1 ein Darlehen von 95,5 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren bereitstellen, das über die Investitionsplattform für Afrika durch einen Zuschuss der Europäischen Union von 43,1 Millionen Euro ergänzt wird. Rund 4,5 Millionen Euro des EU-Zuschusses sind für technische Hilfe bestimmt, mit der der Straßenbau und die anschließende Überwachung unterstützt werden sollen.
Der Abschnitt Karonga–Songwe wird von der Weltbank finanziert. Das M1-Straßensanierungsprogramm wird von der Straßenverkehrsbehörde unter Aufsicht des Ministeriums für Verkehr und öffentliche Arbeiten durchgeführt. Die Bauarbeiten sollen bis Dezember 2021 abgeschlossen sein.
Bessere Straßenverbindungen in Afrika
In den vergangenen zehn Jahren hat die Europäische Investitionsbank mehr als 21 Milliarden Euro für Investitionen des öffentlichen und des privaten Sektors in ganz Afrika bereitgestellt, 2,2 Milliarden Euro davon für Straßenprojekte. Dies umfasst Sanierungen der Great North Road und der Great East Road in Sambia, Nationalstraßen in Madagaskar, Senegal und Uganda, den Bau der neuen Umgehungsstraße um Kampala sowie Autobahnen und Landstraßen in Marokko, Tunesien und Ägypten.