Windräder haben sich von recht einfachen Installationen zu einigen der größten und komplexesten rotierenden Maschinen der Welt entwickelt.
Die größten Exemplare, wie die in Entwicklung befindlichen 15-Megawatt-Anlagen, sind Offshore-Windparks vorbehalten. Diese Parks im Meer haben zwei wesentliche Vorteile: Sie liegen dort, wo starker Wind weht und wo sie außer Sichtweite sind. „Mit großen Offshore-Projekten können wir unsere globalen Nachhaltigkeitsziele schneller erreichen“, sagt Smyrnakis von der Europäischen Investitionsbank. „Daher werden wir unseren Fokus auch in den kommenden Jahren auf Offshore-Wind legen.“
Die meisten Offshore-Windkraftanlagen sind nahe der Küste im Meeresboden verankert. Der Internationalen Energieagentur zufolge könnte diese Art von Anlagen den gesamten weltweiten Energiebedarf decken.
In der Nord- und Ostsee sind Offshore-Windparks bereits in großer Zahl zu finden, und weitere sind geplant.
„Wir bereiten gerade ein Großprojekt vor, das den Energiemix Polens deutlich verändern wird, und befinden uns dabei auf der Zielgeraden“, berichtet Daniel Obajtek, Chief Executive Officer von ORLEN. Zusammen mit anderen Unternehmen wird ORLEN den ersten polnischen Offshore-Windpark errichten – einen der größten der Welt.
Das Projekt wird von einem Konsortium unter der Leitung von Baltic Power durchgeführt. Nach der Fertigstellung im Jahr 2026 soll es 1 140 Megawatt Strom produzieren – genug für sechs Millionen Haushalte. Baltic Power, ein Gemeinschaftsunternehmen von ORLEN und Northland Power, wird von der EIB mit einem Kredit von 610 Millionen Euro unterstützt.
Auch im Mittelmeer – bisher „Neuland“ für Windenergie – sind neue Windparks geplant.
„Spanien, Portugal, Frankreich und Griechenland planen große schwimmende Offshore-Windparks, und Italien dürfte bald folgen“, weiß Smyrnakis. „Italien arbeitet bereits an einem Windpark mit fest installierten Anlagen. Das sind die neuen Märkte, die wir in Europa erwarten.“