Duthilleul zufolge ist es mit Planung, Bau und Umzug nicht getan. Lehrkräfte und Kinder müssen auch alles an die Hand bekommen, um die Vorteile der neuen Räume voll ausschöpfen zu können. „Die räumliche Gestaltung allein macht das Lernergebnis nicht besser, guter Unterricht aber schon“, so Duthilleul. „Die Lehrkräfte spielen eine maßgebliche Rolle dabei, ihre Schülerinnen und Schüler auf das spätere Leben vorzubereiten.“ Es gilt also, die Schule so zu gestalten, wie sie später von den Lehrenden und Lernenden genutzt werden soll.
Um die Praxistauglichkeit von „Constructing Education“ in Italien zu untersuchen, arbeiten Duthilleul und Guallar mit der Stadtverwaltung von Mailand und dem Nationalen Institut für Dokumentation, Innovation und Bildungsforschung (INDIRE) zusammen. Schulen, die an dem Pilotprojekt teilnehmen, füllen vor und nach dem Umzug eine Reihe von Fragebögen aus.
Darin wird erfasst, welche Schwierigkeiten Lehrkräfte und Verwaltung beim Umzug in das neue Gebäude haben, wie sich diese Probleme künftig vermeiden lassen und wie sich das Lernen und Lehren in den neuen Räumen insgesamt anfühlt.
„Das neue Konzept zwingt uns, einige unserer Praktiken zu überdenken“, erklärt Cristiano Scevola vom Bildungsdezernat der Stadt Mailand. „Wir schauen uns an, wie die Schulen an die Nutzung der neuen Räume herangehen, auf welche Schwierigkeiten sie dabei stoßen und welche Ideen für Veränderungen daraus erwachsen.“
Auf der Konferenz „Implementing the Constructing Education Framework“ in Järvenpää, Finnland, tauschten Vertreterinnen und Vertreter des italienischen Pilotprojekts am 15. und 16. November 2023 die wichtigsten Erkenntnisse mit ihren finnischen Kollegen und mit Silvia Guallar, Yael Duthilleul und Vertretern der Stadtverwaltung aus.